Tag der Arbeit - Kampftag der Arbeitnehmer
Immer wieder wird in unserem Land mit Warnstreiks gedroht. Häufiger vorreiter hierfür ist die IG Metall. Erst unlängst nahm sie den Tag der Arbeit als Aufhänger und forderte das Doppelte von dem, was die Arbeitgeber zahlen wollen. Andere Branchengewerkschaften nutzten den Tag der Arbeit ebenfalls zu Protesten - so z. B. der Bankensektor und die Chemieindustrie. Von Unternehmensseite hört man dann meist nur eines: "Wir können nicht mehr bezahlen!"
Die Emotionen kochen bei der Debatte auf beiden Seiten gerne hoch. Dabei sollte man aber nicht vergessen, dass hier auf hohem Niveau gefeilscht wird. Zwar ist die Arbeitslosigkeit weltweit recht hoch, in Deutschland hingegen sieht die Lage aber entspannter aus. Auch die Bezahlung ist überdurchschnittlich. Allerdings sind in vielen Branchen hierzulande nur befristete Arbeitsverträge üblich.
Generell bleibt festzuhalten, dass der Tag der Arbeit von Arbeitnehmern gerne dazu genutzt wird, Horrorszenarien zu veranschaulichen. Vieles davon ist schlichtweg übertrieben. Nichts desto trotz ist ein klarer Trend zu verzeichnen. Schon lange geht es bei der Diskussion nicht mehr nur um bessere Löhne. Im Gegenteil. Von den Arbeitnehmern wird mehr Recht zur Mitbestimmung verlangt und vernünftige Arbeitsverträge. Langfristig sollte einfach ein faires Geben und nehmen zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer stattfinden. Dabei geht es eben nicht immer nur um Geld. Ein gesichertes Beschäftigungsverhältniss, in dem jeder Arbeitnehmer seinen Teil zum Gelingen beiträgt, und diese Verantwortung auch spürt, ist oftmals viel mehr wert.